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AutorenbildAnja

Raus! Raus! Raus! Wir müssen hier weg!

Aktualisiert: 22. Jan.

Im August haben wir uns ein paar Tage frei genommen und sind ans Meer gefahren.

Kites, Kühlbox, Katze ins Auto und los. Von Changchun Richtung Qinghuangdao und da bleiben wo es schön ist, immer am Wasser lang. Zelt hatten wir ja auf dem Dach dabei.

In Qinghuangdao endet die chinesische Mauer im Meer, das wollten wir uns eigentlich anschauen, bis dahin sind wir aber gar nicht erst gekommen. Nur bis zur Autobahnabfahrt. Dort mussten wir wieder umdrehen, die Polizei hat uns nicht durchgelassen. Was nun wirklich deren Problem war, wissen wir bis heute nicht. Aber selbst Chinesen vor uns mussten aussteigen, den Kofferraum öffnen und die Beamten haben in den Koffern geschnüffelt…

Als Ausländer ohne Sprachkenntnisse hat es eine ganze Weile gedauert, eh wir den Beamten erklären konnten, dass wir dann wieder zurück fahren. Mit telefonischer Unterstützung hat es dann aber geklappt und wir haben ein eigenes Leitfahrzeug bekommen, das uns über die Ausfahrt, unter der Autobahn durch, auf die andere Straßenseite gelotst hat. Wir mussten übrigens 3x bestätigen, dass wir dem Lotsen nicht davon fahren. ;)

Was wir aber schon auf der Hinfahrt gesehen hatten: uns erwartete ein dicker fetter Stau. Im Navi ist dann ja immer alles hübsch rot eingefärbt. An der nächsten Raststätte sind wir dann erstmal runter und haben uns mit Schokolade, Eiscreme, Cola und anderen tollen Zuckerdingen eingedeckt. So einem Stau kann man ja nicht unvorbereitet entgegenfahren. Wir waren also den ganzen Tag im Auto unterwegs, um schlussendlich wieder dort zu landen, wo wir die ersten Tage schon standen, am Strand von Suizhong.


Wir haben dann aber auch eingesehen, dass wir schon den besten, schönsten und wassernahesten Platz hatten. Bei gefühlt 40° Grad und echten 37,5° im Schatten, kann man sich auch wirklich nicht sehr weit vom Wasser weg bewegen. Auch die Einheimischen werden erfindungsreich, um sich Schatten zu machen.

Dort gab es auch Strandbungalowsiedlungen. So Container mit einem großen Fenster, Bett, kleinem Bad und Tisch mit Stuhl. Alles relativ gut in Schuß und gepflegt, mit Restaurant.

Da waren wir natürlich auch essen, wir zwei Blondies fallen schon ein wenig auf… ;)

Wir sind sogar so aufgefallen, dass, an dem Abend wo es ein Gewitter gab, ein Mitarbeiter aus dem Bungalowdorf zu unserem Stellplatz gefahren kam und uns in einen Bungalow eingeladen hat. Wir haben uns bedankt, sind aber im Zelt, bzw. ich im Auto, geblieben.

Besuch hatten wir auch oft. Und mindestens 1x am Tag kam der Eigentümer des Geländes vorbei, um zu gucken, ob es uns gut geht. Nachdem wir ihm gezeigt hatten, wie unsere Übersetzungsapp funktioniert, hat er uns gesagt, dass er uns erlaubt, hier stehen zu bleiben. Chinesen hätte er wieder weg gejagt…

Das ist übrigens die Einfahrt zu seinem Haus

Was genau er hier sammelt, haben wir auch mit der Übersetzungsapp nicht herausbekommen.


Insgesamt verlief der Sommer coronatechnisch relativ friedlich. Wir sind viel unterwegs gewesen an den Wochenenden, waren kiten, wenn es denn mal Wind hatte und haben Ecken von und um Changchun erkundet, wo wir bisher noch nicht waren. Im Spätsommer gibt es hier wahnsinnig viele Libellen. Das erste Bild ist übrigens Reis.


Dann hat es Changchun zum Herbstanfang aber doch noch erwischt:

Da wir ja schon im Frühling lockdownbedingt zu Hause bleiben mussten, haben wir uns natürlich auf unsere Herbstferien gefreut. Mitte September sollte es losgehen und dann für ungefähr 4 Wochen. Quasi fast unser gesamter Jahresurlaub.


Denny war gerade auf Dienstreise in Hefei, als ich Anfang September einen Anruf von einer Freundin bekam. Es gibt wieder Fälle in Changchun und alle kaufen schon wieder die Supermärkte leer.

Nach unseren Erfahrungen im Frühling lässt das natürlich sofort alle Alarmglocken klingeln,

wir wollten uns um jeden Preis nicht nochmal einsperren und den Urlaub verderben lassen.

Also habe ich sofort Denny angerufen, er muss schnellstmöglich nach Hause kommen! Hals über Kopf haben wir unsere Sachen gepackt und sind los:

Mittwoch Mittag kam der Anruf, Donnerstag spät Abends war Denny wieder zu Hause, Freitag ging unser Kitegepäck auf die Reise und der obligatorische Covid-Test musste erledigt werden und Samstag früh saßen wir im Flieger.

Liest sich so leicht, war aber alles nicht so einfach von jetzt auf gleich zu organisieren. Letztendlich haben wir es geschafft und Denny dufte die Tage, die wir früher geflogen sind, im Home Office von der Insel aus arbeiten.


Nur ein paar Tage später haben wir von Freunden erzählt bekommen, dass ein Kollege auf Dienstreise im Zielflughafen aufgehalten worden ist. Er wurde gebeten sich zu entscheiden, ob er gleich wieder in den Flieger zurück einsteigt, oder für 7 Tage in Quarantäne geht.

Changchun ist nicht in den Lockdown gegangen, aber viel hat wohl nicht gefehlt.


Von unserem Urlaub auf Pingtan berichten wir im nächsten Blog.


Viele Grüße

Anja & Denny

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