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  • Writer's pictureAnja

1. Urlaub außerhalb China`s

Updated: Jan 22

Seit Beginn des Jahres sind endlich die chinesischen Grenzen bedingungslos offen und wir können diesen Teil der Erde quarantänefrei erkunden.


Unser erstes Ziel war Bali.

Bali ist unbeschreiblich. Es ist grün, es ist türkis, es ist golden, es ist weiß und es ist schwarz und es sprich wirklich jeder mindestens ein kleines bisschen Englisch. Wie wunderbar, wir können alle Menschen verstehen und uns mit ihnen unterhalten.

Nach unserer Ankunft am Flughafen wurden wir von einem Hoteltaxi abgeholt. Zwar hatte ich alles an Dokumenten vorbereitet, was vorab online ging, aber womit wir beide nicht gerechnet haben:

In Bali sitzen und fahren die Autofahrer auf der falschen Straßenseite.

Es herrscht Linksverkehr. Nachdem wir gedanklich nicht nur 1x auf die falsche Seite nach dem Abbiegen oder Kreisverkehr gefahren wären, haben wir uns gemeinsam entschieden, dass wir uns nur fahren lassen und nicht selbst einen Roller mieten. Die Gefahr, doch in die falsche Spur zu geraten, ist einfach zu groß!


Die ersten zwei Tage haben wir zum Ankommen und Ausruhen genutzt. Unser erstes Hotel war dafür bestens geeignet. Eine eigene private Pool Villa mit Garten. Wer auch mal so schön urlauben möchte, darf gerne hier auf die Webseite schauen. Es lohnt sich.


Wir haben unsere Tage im Villa Hotel sehr genossen. Duschen im Mondschein, Frangipani Blüten, nackelig in Pool springen, aufwachen mit Vogelgezwitscher, leckeres Frühstück mit Saftshots für den Tag und gefüllte Minibar.


Unser erster Ausflug ging nach Kuta an den Strand. Hier ist die Party- und Surf-Szene. Kleine saubere Wellen locken Surfanfänger ins Wasser. Ich glaube ich habe noch nie so gut sortiert die Wellen laufen sehen.


Nach zwei Tagen sind wir weiter ins Landesinnere gezogen.

Von Denpasar nach Ubud. Ubud ist eher eine Künstler- oder Backpackerstadt/ Dorf. Es führen genau zwei Straßen durch und die sind eigentlich zu jeder Tages- und Nachtzeit verstopft. Trotzdem war die Fahrt dorthin sehr spannend. Man weiß gar nicht, wo man zuerst hinschauen soll. Überall gibt es etwas zu gucken. Dschungel, Märkte, Straßenhändler, Tempel, …

Angekommen in unserem zweiten Hotel haben wir uns erstmal die lokale Cocktailkarte angesehen. Arak, ein Palmenschnaps, ist ziemlich lecker und geht super mit Fruchtsäften. Allerdings muss man spätestens nach dem zweiten Glas aufhören, sonst wird man vielleicht blind….

Am Nachmittag liefen wir zu Fuß zum SIM-Karten Laden. Bisher hatten wir uns noch ohne Internet durchgewuselt, aber mit Internet ist dann doch besser. Zum Beispiel um ein Taxi zu bestellen. Unser Spaziergang durch das Dorf entwickelt sich zum Survival Training. Einen richtigen Fußgängerweg gibt es nicht, die Mopeds sausen mit einem Affenzahn an dir vorbei und zusätzlich musst du aufpassen, dass du nicht in ein Loch fällst. Also immer schön langsam am Rand entlang.

Eine Strecke von eigentlich ungefähr nur einer Stunde, hat sich zum 2,5h Marsch entwickelt und auf dem Rückweg haben wir natürlich Hunger bekommen. Es gibt in Ubud aber soooo viele Restaurants, dass wir von der Auswahl völlig überfordert bei einem Griechen, 20m von unserem Hotel entfernt, gelandet sind. War aber trotzdem ganz gut.

Nach dem Dinner haben wir den Abend am Pool auf dem Dach vom Hotel ausklingen lassen. Aber nicht so lange, am nächsten Tag müssen wir früh aufstehen. Wir haben unseren ersten Touristenausflug mit Guide gebucht.

Die Tour startet direkt an unserem Hotel, unser Guide holt uns mit dem Auto ab und gondelt uns zu allen möglichen Sightseeing Punkten. Im Auto begrüßt uns ein Pärchen. Carina und Niklas aus Deutschland. Zu viert besuchten wir den Affenwald, einen Wasserfall, Tempel und Reisterrassen, verkosteten Kaffee und Tee in einer Kaffeeplantage mit Luwakkatzen, ein kurzer Stop in einer Holzwerkstatt ( so schöne Dinge, aber alle zu schwer fürs Handgepäck…) und verabredeten uns mit den beiden um unsere letzten Tage auf der Insel zusammen zu verbringen.

Am Abend waren wir diesmal in einem balinesischen Warung essen. Auf dem Weg ins Warung hat sich Denny ein in ein Bananenblatt eingewickeltes Hühnchen Curry als Starter gekauft. Das war soooo scharf, dass ihm der Schweiß ausgebrochen ist. Straßenküchen auf Bali sind nur was für ganz ganz Harte. Im Warung gab es ein ganz hervorragendes Thunfisch Steak für Denny. Meine Auswahl, Rindfleisch in Kokossoße war leider zu scharf für mich.


In der letzten Nacht bevor wir wieder weiter gezogen sind, gab es ein Gewitter. Es hat so laut geknallt, dass wir dachten, der Blitz hätte ins Hotel eingeschlagen. Und es hat so viel geregnet, dass die Dachterrasse bis zum Rand voll mit Wasser war. Der Ablauf hat das viele Wasser nicht schnell genug ableiten können.

Von der Dachterrasse konnten wir schon mal einen Blick auf unser nächstes Ziel werfen. Kintamani.


Vorher haben wir uns aber noch eine balinesische Massage gegönnt.

Unser Taxifahrer von Ubud nach Kintamani war ein großer Robbie Williams Fan und so sind wir bei voller Lautstärke und offenen Fenstern weiter nach Norden in Richtung Vulkan gedüst.

Angekommen in unserem nächsten Hotel wurden wir diesmal nicht ganz so freundlich begrüßt, wie es sonst immer der Fall war. Bisher sind uns nur fröhlich-freundliche Menschen begegnet.

Diese Hoteldame hat uns jedoch gleich gefragt, ob wir denn schon eine Tour zum Vulkan gebucht hatten. Quasi noch vor dem Hallo. (ja, wir hatten schon eine Tour gebucht)

Auch wenn die Begrüßung diesmal nicht ganz so herzlich ausgefallen ist, waren wir mit unserem Zimmer zufrieden. Allerdings mussten wir unseren Platz mit wahnsinnig vielen Fliegen teilen. Da unser Bungalow kein Fliegengitter hatte, haben wir aus Gardine, Besen, Kissen und Koffern eins gebaut um Luft ins Zimmer, aber die Fliegen draußen zu lassen. Da es nur eine Schiebetür gab, die Tür und Fenster in einem war, war das die einzige Möglichkeit zu lüften. Eine Klimaanlage gab es nicht. Brauchte man aber auch nicht.


Das Klima hat sich mit jeden Stop, den wir bisher auf der Insel eingelegt hatten, verändert. Von anfangs heiß, aber mit Strandwind, über feucht-schwül und diesig in Ubud, bis zu fast mediterran im Vulkan mit kühlen Nächten, hatten wir alles dabei.

Zum Abend sind wir auf der Suche nach einem Restaurant losgezogen. Google Maps Bewertungen zur Rate ziehend, ging es durchs Dorf, den Berg hoch. Angekommen konnten wir leider kein Restaurant finden, aber das Schild war noch da. Auf dem Hof saß ein junger Mann, er informierte uns: das Restaurant ist geschlossen, gibt es nicht mehr, aber er könnte uns zu einem Warung runter ins Dorf mitnehmen, wir sollen nur kurz auf der Straße warten, er kommt gleich mit dem Auto.

Er kam dann auch kurze Zeit später. Und zwar mit einem fetten, blauen, großen, lauten Jeep.

Gut, so konnten wir schon mal Probe sitzen für den kommenden Tag. Denn da haben wir die „private Sonnenaufgangs- Jeep-Tour auf dem Vulkan“ gebucht.

Am nächsten Tag stehen wir also nachts um 03:30 auf, Abholung ist um 4 Uhr. Rein in einen schaukligen Jeep und hoch den Berg. Allerdings erstmal nur ein kleines Stück, dann war der Jeep kaputt, wir hatten einen Reifen verloren. Also der Reifen war runter von der Felge…

Aber offenbar gibt es mehrere Jeepfahrer in dem kleinen Dorf - ein Anruf später, und wir tauschen den gelben Jeep gegen einen Roten. Hätte uns das schon zu denken geben sollen? Wir waren jedenfalls noch ziemlich entspannt und ließen uns den Berg hoch wackeln.

Auf etwa der Mitte vom Berg hielt unser Jeep dann an. Mitten in einem Jeep Festival. Zuerst wollten wir nicht glauben wo wir hier rein geraten sind, haben wir doch die „private“ Tour gebucht. Privat bezog sich übrigens auf „ein Jeep für uns“ und nicht auf „privater Sonnenaufgang“. Wir haben trotzdem einen schönen Platz gefunden und diesen einzigartigen Moment genießen können.


Nachdem die Meute abgefahren war, haben auch wir unserem Fahrer gesagt, dass wir weiter möchten. Unser „privater Tag“ war ja noch nicht zu Ende. Nächster Stop: Lavafeld.

Der Vulkan ist ein aktiver Vulkan, wobei 2000 die letze Ascheerruption war. Das Lavafeld, das auf unser Tour ein Highlight war, ist in den Jahren 1905, 1926 und 1963 entstanden und hat große Teile des damaligen Dorfes unter sich begraben. Seit 2010 ist es dort allerdings wieder ruhig.

Zum Abschluss des Tages und auch letzter Punkt auf unserer Tour war ein Besuch einer heißen Quelle. Wobei ich heiß anders definieren würde. Ich würde sagen lauwarm. Trotzdem war es ein entspannter Abschluss.


Den Tag ließen wir wieder im Warung am See ausklingen, mit frischen Fischgerichten für Denny und Pommes für mich. Die meisten anderen Sachen auf der Karte waren einfach zu scharf für meinen Geschmack.


Nach den zwei Nächten ging es für uns wieder zurück in den Süden, unsere Verabredung mit Carina und Niklas einhalten. Das Hotel hatten wir schon ein paar Tage früher gebucht und auch unseren Robbie Williams Taxifahrer aktiviert.

Nachmittags in Sanur angekommen, hat Denny zum ersten Mal Gelegenheit den Kite aufzupumpen. Die RipCurl Schule vor Ort hatte ein passendes Board und Denny war für mindestens 3 Stunden auf dem Wasser. Warum ich nicht auch auf dem Wasser war? Mein Knie ist noch nicht wieder so fit, dass ich kiten gehen kann. Daher liegt ja auch der Fokus von unserem Balitrip eher auf Sightseeing und späterem Segeln. Nach den Wasserspielen ist der Hunger groß und wir gehen zu viert die Cocktail Happy Hour genießen und essen.


Am Tisch sinkt Dennys Kopf immer tiefer und er wird still. Nagut, denke ich mir, er ist bestimmt knülle vom Kiten. Also auf dem Weg ins Hotel noch schnell im Supermarkt etwas Wasser kaufen und ab ins Bett. Was zuerst nach „ausgepowert nach dem Kiten“ ausgesehen hat, hat sich über Nacht zu einem ausgewachsenen Bali Belly entwickelt. Und nicht nur Denny, wir beide haben wohl etwas Falsches gegessen und hatten nun mit Bauchweh und mehr zu kämpfen. Denny hat es schlimmer erwischt und er blieb vorerst im Bett, ich bin morgens zur Apotheke gelaufen. Carina, als echte Krankenschwester, hatte zudem eine voll ausgestattete Reiseapotheke dabei und hat uns mit ihren Vorräten versorgt.

Am Nachmittag hat sich Denny dann doch aufgerafft und wir sind fast bis an Balis südlichste Spitze gefahren. Der Padang Padang Strand ist nur über eine ziemlich steile Treppe zu erreichen. Das kraxeln lohnt sich aber, der Sonnenuntergang ist traumhaft.


Unten am Strand sind ein paar Buden aufgebaut, die Sonnenliegen verleihen und gekühlte Getränke anbieten. Nach Feierabend übernehmen Affen die Dächer, toben und veranstalten ein ziemliches Theater. Ganz im Dunkeln wollten wir dann doch nicht die Stufen hoch, also schnell wieder nach oben. Hier haben wir uns ein Warung gesucht und unser Abendessen bestellt. Auf unser Taxi mussten wir nämlich ziemlich lange warten. Unser Robbie Fan musste nochmal kommen. Bei der letzen Tour haben wir Dennys Lieblingscap im Taxi liegen gelassen.


Wenn ihr euch fragt, warum wir alle zwei Nächte unser Hotel gewechselt und die Ausflüge immer nur von einer Base organisiert haben, dann kommt hier eine kurze Erklärung:

Ja, es ist schon ein wenig anstrengend. Auspacken, einpacken, auspacken, einpacken, auspacken….

Aber! Bali hat so viele schöne Ecken, es wäre schade, nicht möglichst viele davon gesehen zu haben. Und ich hatte ja schon gesagt, dass die Straßen mit Mopeds, LKWs, Autos, TukTuks, Menschen, Motor- und Fahrrädern übervoll waren. So haben wir uns also noch Zeit gespart und konnten auf dem Weg in ein neues Hotel uns nochmal schöne Ecken zeigen lassen, mit unseren Taxifahrern ins Gespräch kommen, mal ein Hörbuch hören oder lesen. Es war nämlich sonst alles so spannend und aufregend, dass man sonst zu sowas fast keine Zeit gefunden hat.


Im nächsten Beitrag erzähle ich euch von unserem Abenteuer Segeltörn mit Seewolf Gangerl.


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