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AutorenbildAnja

Von Shanghai nach Changchun

Aktualisiert: 27. Okt. 2021



Die Tage in der Quarantäne gleichen sich wie ein Ei dem Anderen. Nicht mal das Wetter vor dem Fenster bringt Abwechslung. Jeden Tag das gleiche diesige blau.

Wir haben mal versucht die Highlights der Tage festzuhalten ;)

Tag 4/15 – Anja kann in dem Bett nicht mehr schlafen, die Matratze ist zu hart

Tag 5/15 - Wir haben unser Amazonkonto zerschossen - nach stundenlager Tüftelei und Kundencenterhilfe läuft es jetzt wieder

Tag 6/15 – Denny hat Stimmungsschwankungen und ist unleidlich. Er versucht es mit Sport in den Griff zu bekommen


Tag 7/15 – Anja hat aus Kofferbändern ein TRX gebaut

Tag 8/15 – Denny arbeitet schon via Skype

Tag 9/15 – Anja hat sich so sehr am TRX verausgabt, dass sie sich nicht mehr bewegen kann

Tag 10/15 – Denny steigt bei TRX ein, findet es anstrengend

Tag 11/15 – zur Abwechslung regnet es draußen mal

Tag 12/15 – alles wie immer

Tag 13/15 – heute ist der Abschiedscoronatest dran

Tag 14/15 – Koffer packen

Tag 15 – endlich FREI!!!!!


Zwei Wochen Stubenarrest sind vorbei! Beide haben wir einen Lagerkoller und sind einfach nur froh unser Minizimmer verlassen zu können.

Das Auschecken aus unserem Quarantäne Hotel ging schneller als erwartet. Allerdings standen wir dann vor dem Hotel und wussten nicht, wie wir zum Flughafen kommen sollten. Dank Diana, die als Lehrerin in Peking arbeitet und auch schon sämtliche Apps auf dem Handy installiert hatte, ging es dann doch. Am Shanghaier Flughafen angekommen, haben wir uns erstmal einen richtigen Kaffee gegönnt. Nach zwei Wochen Instant, schmeckt der richtig gut.

Der Flug nach Changchun war ruhig und nach nur 2 Stunden waren wir schon da.

(und ja, wir waren die einzigen zwei Blondies im Flieger)

Dienstag, 20. Oktober um ca. 21:00 Uhr sind wir nun endlich in unserer neuen Wahlheimat Changchun angekommen.

Unser erster Tag in Changchun (und ja, wir haben von der ganzen ungewohnten Bewegung gestern Muskelkater)

Wie wird man hier eingebürgert?

Als allererstes muss man zur Polizei und sich hier anmelden. Da bekommt man in dreifacher Ausführung ein Schriftstück. Ohne dieses geht hier nix.

Nächster Stopp: Mobilfunkladen, eine SIM Karte besorgen. 15GB und 200 Freiminuten kosten hier in China umgerechnet 10€ pro Monat.

Danach geht es ab zur Bank. Denny braucht ein Konto. Anja bekommt vorerst keins, weil sie das falsche Visa hat. (das muss erst in ein anderes umgewandelt werden) Nach 1,5 Stunden hat Denny endlich das Konto eröffnet und zahlt die ersten Scheine ein. Kaum stehen wir vor der Bank, bekommen wir einen Anruf: Hoppla, das war die falsche Bank. Die Zeit, um bei der richtigen Bank ein Konto zu eröffnen haben wir jetzt aber nicht, weil Denny seinen ersten Termin auf Arbeit hat und auch Anja in der Schule erwartet wird.

In unseren Terminen stellen wir fest, wir haben unsere Unterlagen vertauscht, Anja hat Dennys und Denny hat Anjas….

Gegen ca. 17:45 Uhr ist der erste lange Tag vorerst zu Ende und wir werden in unser Hotel zurück gebracht.

Wohnungssuche

Der 2. Und 3. Tag gleicht sich ein wenig, wir schauen uns Wohnungen an.

An beiden Tagen zusammen sind es 12 Stück.

Der chinesische Wohnstil ist ein wenig anders als der deutsche ;)

Gewohnt wird in Compounts. Das sind in sich geschlossenen Wohngebiete, welche meist nur zu Fuß zu durchqueren sind. Die Autos werden in Tiefgaragen unter den Häusern abgestellt oder außerhalb des Compounts. Die Compounts haben, je nach Größe, meist ein bis drei Eingänge und sind durch Sicherheitspersonal bewacht. Der Chinese bezahlt dafür, dass nur Bewohner des Wohngebietes Zutritt haben. (je höher hier die Sicherheitsgebühr, desto angesehener ist das Compount) Wohnt man in einem Haus oder einen Wohngebiet, welches keine Sicherheitsschleuse hat, ist es für Arme Leute und (O-Ton unserer Agentin) dreckig….

Die Wohngebiete, welche wir besucht haben, sind angelegt wie Gärten. Oft stehen Schilder: Rasen betreten verboten, Fußball spielen auch usw.

Meistens bildet das Zentrum der Wohnung ein großer Wohn-/Ess-/Küchenbereich. Davon ab gehen dann die Schlafzimmer und Bäder. Von den 12 Wohnungen, welche wir besichtigen konnten, hat uns noch keine gefallen. Wir suchen also weiter.

Zu den Wohnungsterminen am Freitag kamen noch der zweite Banktermin dazu und ein Besuch einer Sprachschule. Es dauert hier sicher noch eine Weile eh man wirklich angekommen ist.

Unser Hotel

Das Sheraton Hotel, in dem wir gerade wohnen, bis wir eine Wohnung gefunden haben, ist sehr schön. Wir mussten zwar schon das Zimmer wechseln, weil sowohl die Lüftung im Badezimmer, als auch die Heizung nicht funktionierte. Bei um die Null Grad nachts, wird es dann doch ein bisschen frisch…

Dennoch können wir hier uns sehr wohlfühlen und wissen den Luxus durchaus zu schätzen, nach unserer Quarantäneerfahrung. Es gibt einen Fitnessraum und ein kleines Schwimmbad, das Frühstück ist wirklich lecker und die Angestellten sind sehr freundlich. Und der Ausblick aus der 25. Etage ist echt toll.

Nachdem die ersten Tage hier in Changchun so voll gepackt mit Terminen waren, haben wir uns schon auf das Wochenende gefreut. Kein Terminstress und Sonnenschein.

Changchun hat über 300 Sonnentage im Jahr, da hat der Novemberblues keine Chance. ☼

Samstag war Denny zu Fuß unterwegs und hat sich die Gegend angesehen. Hier gibt es einige Parks, die an einem Fluss angelegt sind. Sonntag waren wir dann beide zusammen unterwegs.

Erst wieder einen Park ansehen, diesmal mit einem See und dann einkaufen. Die Geschäfte haben hier 7 Tage/ Woche geöffnet.

Die kleineren chinesischen Supermärkte haben viele Sachen, die wir nicht kennen und auch (noch) nicht ausprobieren möchten. Daher war unsere Wahl der Stunde >Metro<

Hier haben wir uns bestimmt 2 Stunden durch die Regale gekämpft, das Handy mit einem Übersetzer immer im Anschlag. Milch, Butter, Joghurt, Brot, Wurst, Käse und noch mehr Dinge haben wir gefunden.

Und noch ganz andere wilde Sachen ;)


Weil Anja schon in der Quarantäne von Schnitzel geträumt hat, sind wir am Sonntag Abend in das deutsche Wirtshaus "Drei Kronen" eingekehrt. Apfelschorle, Bier, Haxe und Schnitzel.

*lecker lecker*

Wir haben aber natürlich auch schon die chinesische Küche ausprobiert:

Zum Trinken gab es heißes Gurkenwasser. Wir dachten zuerst, das wäre dazu da, sich die Hände zu waschen. Mit Fleisch gefüllte Teigröllchen, Blumenkohl mit ganzen Knoblauchzehen, Glasnudeln mit Shrimps, Kürbis und chinesisches Schnitzel mit Honig. Vor allem das Schnitzel musste man schnell und heiß essen, da diese Honigpanade beim erkalten steinhart wird.


Es grüßen Euch, nun mit 7 Stunden Zeitunterschied

Anja & Denny

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