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  • Writer's pictureAnja

Changchun 365

Updated: Apr 27, 2023

Seit einem Jahr sind wir nun in Changchun.

Viel haben wir erlebt und viel ist passiert. Bei euch, bei uns.

In dem ersten Jahr haben wir auch die ersten Freunde aus Changchun schon wieder verabschieden müssen. Sie haben ihre Zeit hier in Changchun fertig.

Für uns sind es noch zwei Jahre. Wir haben also 1/3 schon geschafft. Jetzt wird es Herbst. Und wenn der Winter vorbei ist, haben wir Halbzeit.


Inzwischen bin auch ich hier irgendwie angekommen, nach dem doch echt blöden Start hier für mich. Für diejenigen, die es interessiert, habe ich euch meinen Erfahrungsbericht mit der Schule hier unten angehangen. Die Namen habe ich natürlich weggelassen. ;) Diejenigen, die das nicht interessiert, können gerne weiterlesen.

Inzwischen habe ich aber nach und nach ein paar Mädels, die mit und bei mir Sport machen. Und außerdem ein paar weitere Pläne, um mich hier zu beschäftigen. Mir steht ja das Begleitungsbudget zu, damit kann ich noch die ein oder andere Weiterbildung besuchen.


Mitte September gibt es hier in China das Mid Autumn Festival. Also „Mitte Herbst Feierei“. Da es zu dem Zeitpunkt aber noch nicht wirklich kalt ist, kann man noch gut mit dem Dachzelt unterwegs sein. Mit einer befreundeten Familie, sie hatten sich ein WoMo ausgeliehen, sind wir nach Dalian gefahren. Das ist etwa 6 Autostunden von Changchun entfernt, im Süden und am Meer.


Es gibt dort eine Autobahn, die über das Wasser, durch die ganze Bucht gebaut wurde. Ansonsten sind wir ja immer lieber außerhalb von Städten unterwegs. Was sehr spannend ist, ist der große Tidenhub. Bestimmt über 2 Meter Unterschied. Sobald das Wasser weg ist, kommen die Anwohner und/ oder Urlauber und picken die Muscheln, welche auf den nun nicht mehr vom Wasser umspülten Steinen wachsen, weg. Oder sie fangen Krebse und Krabben.

Die zweite Hälfte des verlängerten Wochenendes gab es Sturm, Regen und richtig hohe Wellen.

Über Nacht hat es alle Sonnenschirme am Strand zerfetzt. Und das waren keine aus Plastik, sondern schon sehr Stabile.


Zum Ende des Sommers habe ich in unserem Garten beim Wäsche abnehmen noch eine Gottesanbeterin auf meiner Hose gefunden. Sie war etwa so groß wie meine Hand. Und immer wenn ich mich bewegt habe, hat sie auch ihren Kopf gedreht. Ich habe sie dann von unserer Terrasse ins Grüne getragen.


Jetzt Mitte Oktober haben wir hier ungefähr zwei Wochen lang Herbst. Herbst und Frühling sind hier immer nur sehr kurz. Innerhalb von zwei Wochen haben alle Bäume entweder alle Blätter bekommen oder verloren. Dann ist Winter. An einem Morgen hatte es sogar schon die ersten Schneeflocken in der Stadt. Sie sind aber nicht liegen geblieben. Denny freut sich schon sehr auf den Winter und aufs Snowkiten und ich bin jetzt schon am Überlegen, was ich alles anziehe, damit ich nicht friere…


Am letzten Wochenende gab es hier bei uns mal wieder ein Party-Highlight. Das Oktoberfest. Diejenigen, die uns ein wenig näher kennen, wissen, dass das für Denny und mich immer ein ganz besonderes Event ist, haben wir uns auf einem Oktoberfest doch zum ersten Mal gesehen. Organisiert und durchgeführt von den hier lebenden Expats, fand es im deutschen Brauhaus statt. Über 200 Menschen bei toller Musik und gutem Essen. Denny und ich waren erst um Mitternacht zu Hause.


Habe ich mich in dem Jahr in China eingelebt?

Ich würde sagen, dass ich mich schon an einiges gewöhnt habe, aber definitiv nicht ans Essen. Aber es gibt auch genügend Dinge, die mich immer wieder von neuem aufregen.

Der Umgang mit Müll ist für mich echt ein rotes Tuch. Seit etwa Mitte des Jahres haben wir z.B. zwei Mülltonnen. Eine für Küchenabfälle, eine für den Rest. Steht auch drauf. Sogar mit Bildern, für diejenigen, die die chinesischen Zeichen nicht lesen können. Also für mich. Ich verstehe die Bilder und seitdem die zweite Tonne da ist, sortieren wir fleißig. Pappe und Glas stellen wir eh schon immer vor die Tonnen, da es hier im Compound Papier- und Glassammler gibt. Offenbar gibt es aber hier Menschen, die weder lesen noch Bilder interpretieren können. In der Essensrestetonne landet fleißig einfach mal ALLES!

Außerdem ist hier alles, was man so kaufen kann doppelt und dreifach verpackt. Das Bild zeigt die Verpackung für einen (1!) Camembert…


Was mich auch nervt, ist dieses endlose und ewige Rumgerotze der Chinesen/innen. Ja, auch Frauen beherrschen das hier in Perfektion. Da wird geröchelt und gegrunzt, was der Hals, die Nase oder wo die das sonst noch so her holen, hergibt und dann fleißig auf die Straße oder auch im Restaurant/ Supermarkt in einen Eimer gespuckt.

Vor allem wenn es warm ist, und man bei offenem Fenster schlafen möchte, ist dieses Geräusch widerlich. Und nein, es wird nicht besser, wenn man es länger oder öfter hört.


Es gibt aber auch Dinge, die ich wirklich innovativ finde. Diese Kängurulieferanten (die App hat ein Kängurubild) sind echt super. Eis an den Strand, Blumenstrauß und Abendessen an die Haustür, Medikamente zur Arbeit… Alles, was in dieser App bestellt werden kann, wird an den Wunschort geliefert. Und das unabhängig vom Laden/Lieferanten-Verhältnis.


Viele Grüße an euch, Anja


Hier findet ihr den Erlebnisbericht.




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